„ Der Kohleausstieg muss kommen, um die Klimaziele der Pariser Klimakonferenz zu erreichen!“

Die Herborner Grünen hatten zu ihrer Jahreshauptversammlung am Mittwoch den 29.08. um 19 Uhr, mit dem Schwerpunkt Klimaschutz in Hessen und in Herborn, die Hessische Umweltministerin Priska Hinz und den Herborner Bürgermeister Hans Benner zu Gast.

Die Veranstaltung war mit ca. 30 Besucherinnen und Besuchern gut besucht.

Der Sprecher der Herborner GRÜEN Manfred Rompf, führte in das Thema ein und erklärte, dass die Weltgemeinschaft Ende 2015 auf das Ergebnis des Pariser Klimakipfels, mit dem Ziel die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, große Hoffnung gesetzt hatte. Alle großen Industrieländer haben diese Ziel unterschrieben. Jetzt im Jahr 2018 muss leider festgestellt werden, das ausgerechnet die Bundesregierung von CDU/SPD erklärt, dieses Ziel nicht erreichen zu können.

Der Sommer 2018 habe deutlich gezeigt, dass wir uns mitten im bedrohlichen Klimawandel befinden, so Rompf weiter.

Priska Hinz (Hessische Umweltminsterin) erläuterte den Hessischen Klimaschutzplan und kritisierte die Bundesregierung wegen ihrer zögerlichen Klimapolitik und ihrem Beharren an der klimaschädlichen Kohlepolitik.

Der Hessische Klimaschutzplan, welcher in enger Abstimmung mit den Kommunen, Umweltverbänden, dem Handwerk und den Unternehmerverbänden erstellt wurde, erhält insgesamt 140 Maßnahmen. Diese betreffen die Landwirtschaft, den Städtebau, den Verkehr und die Gebäudesanierung. Die Umsetzung erfolgt mit der Landesenergieagentur, dem Fachzentrum für Klimawandel und dem Fachzentrum für Mobilität.

Das Land Hessen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: bis zum Jahr 2020 sollen 30%, bis zum Jahr 2025 40% und bis 2050 90% der CO2-Emissionen eingespart werden.

Folgende Maßnahmen sind zur Zeit in der Umsetzung:

  • Förderung von Energieeffizenzmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden
  • Energetische Quartierssanierung
  • Förderung des Rad- und Fußverkehrs und der E-Mobilität
  • Verankerung von Klimaschutz und Anpassung in der Städtebauförderung
  • Förderung von Haus- und Hofbegrünung sowie Entsiegelungsmaßnahmen
  • Hitzeaktionsplan
  • Auenrenaturierung und ökologischer Hochwasserschutz
  • Klimarisikokarten Forst
  • Investitionsförderprogramm Reduktion von CO2 in Unternehmen

 

Hinz zeigte an anhand von Beispielen in hessischen Kommunen – Offenbach, Kassel, Friedrichsdorf, u.a. die verschiedenen poitiven Klimaschutzmaßnahmen auf.

Weiterhin hat Hessen eine Klimaschutzkampagne mit vielfältigen Aktionen und Unterstützungsmöglichkeiten gestartet.

Zum Abschluss sagte die Umweltministerin: „ Am Geld scheitert der Klimaschutz in Hessen nicht. Die Hessische Landesregierung unterstützt Kommunen, Unternehmen sowie die Bürger in der Umsetzung. Scharfe Kritik äußerte Sie allerdings an der zögerlichen Vorgehensweise der Bundesregierung. Konsequenten Klimaschutz in Deutschland wird es nur mit starken GRÜNEN geben “!

Der Herborner Bürgermeister Hans Benner lobte das Land für seine konsequente Klimaschutzpolitik. Herborn ist, auf Antrag der GRÜNEN in der Stadtverordnetenversammlung, Mitglied in den hessischen Klimaschutzkommunen geworden. Zur Zeit erarbeitet die Verwaltung die konkreten Umsetzungsmaßnahmen, die Benner Ende des Jahres in den Umweltausschuss und die Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Beschlussfassung einbringen will.

Als konkrete Maßnahmen nannte er die Stromeinsparungen der letzten Jahre in der Straßenbeleuchtung, Nutzung von Blockheizkraftwerken, dem Ausbau des Gasnetzes in die Stadtteile, der Nahwärmeversorgung in den Genossenschaftswohneinheiten in Herborn. Besonders hob er die Wichtigkeit der Herborner Stadtwerke hervor, die 100 % Ökostrom an die Kunden abgeben.

In der anschließenden Diskussion lobte der Sprecher des BUND Herborn Achim Knapp die Veranstaltung, wegen des direkten Dialogs mit der Hessichen Umweltministerin und dem Herborner Bürgermeister. Der BUND fordert das die Herborner Radwege kurz-, mittel-, und langfristig verbessert werden.

Der Energie- und Klimaschutzmanager des Lahn-Dill-Kreises, Ingo Dorsten, hob die enge Zusammenarbeit des Kreises mit den Kommunen hervor. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Sanierung der privaten alten Heizungsanlagen und der Ausbau der Nahwärmeversorgung. Als positive Beispiel führte er Driedorf und Sinn-Edingen an. Als weiteres Ziel möchte er für eine Nahwärmeversorgung das Klärwerk in Edingen zu nutzen. Er appellierte an den Kreis und die Kommunen mehr sachkundige Mitarbeiter einzustellen, damit die Klimaschutzmaßnahmen im Kreis und den Kommunen verstärkt umgesetzt werden können.

Zum Schluss wünschten sich die Herborner GRÜNEN von Bürgermeister Hans Benner das letzte Jahr seiner Amtszeit verstärkt dem Klimaschutz zu widmen.

Der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz wünschen die GRÜNEN eine erfolgreiche Landtagswahl und die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit als Hessische Umweltministerin in der nächsten Landesregierung.

In der Jahreshauptversammlung gab der Vorstand seinen Rechenschaftsbericht der letzten Jahre ab. Die Fraktion berichtete über ihre erfolgreiche Arbeit nach der letzten Kommunalwahl im der Herborner Stadtverordnetenversammlung und dem Umsetzungsstand des Koalitionsvertrages mit CDU und FWG. In der anschließenden Diskussion wurde über die schwierige Haushaltssituation der Stadt Herborn beraten. Hier wollen die Herborner GRÜNEN ihre politischen Schwerpunkte in einer der nächsten Mitgliederversammlung festlegen.

In der Vorstandswahl wurden Thea Garotti, Alexander Ulmer und Manfred Rompf einstimmig für ein weiteres Jahr bestätigt.

Anlage Bild: von links: Manfred Rompf, Thea Garotti, Priska Hinz und Alexander Ulmer